Welche Erkenntnisse lassen sich aus einer kundenbezogenen Deckungsbeitragsrechnung gewinnen?
In einem Familienunternehmen wurden 70 % des Gesamtumsatzes mit 20 Kunden erzielt. Der Geschäftsinhaber wünschte sich eine produkt- und kundenbezogene Deckungsbeitragsrechnung, um daraus detailliert entnehmen zu können, welche Produkte bei welchem Kunden genau welchen Ertrag bringen. Von Interesse dabei war auch die Frage, in welchen Regionen welche Produkte bislang am besten abgesetzt wurden.
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung brachte nicht nur Antworten auf die oben gestellten Fragen, sondern zeigte auch auf, dass bei den 20 Kunden zwar gute Umsätze erzielt, jedoch bei sechs Produkten nicht alle Fixkosten gedeckt wurden. Interessanterweise handelte es sich hier um die umsatzstärksten Produkte des Unternehmens.
Um diese Kostenlücke zu schließen, wurde das Ziel definiert, die Ausbringungsmenge um mindestens 20 % zu erhöhen - ohne Änderungen beim Personal oder bei der Ausbringungszeit. Mehrere Maschinenbauer wurden eingeladen, um Vorschläge einzubringen, wie die Arbeitsprozesse verbessert werden könnten. Die Entscheidung fiel auf eine weitere Teilautomatisierung der Arbeitsabläufe mit der Option eines vollautomatischen Ablaufs.
Die Amortisationsdauer belief sich auf ca. 1,5 Jahre. Parallel dazu wurde mit einer zusätzlichen Distribution in Asien verhandelt, um die Mengen dort verstärkt abzusetzen. Durch Erhöhung der Ausbringung und Reduzierung der Stückkosten konnte der Gewinn um rund 25 % gesteigert werden, wenn auch noch zwei Produkte die Gewinnschwelle nicht ganz erreicht hatten.