Wie lässt sich einer Führungskraft gegenüber glaubhaft darstellen, dass eine Neueinstellung in seinem Bereich momentan unrentabel ist?
Bei den monatlichen Besprechungen im Führungskreis eines Bauunternehmens forderte der Bauleiter weitere Einstellungen in seinem Bereich. Daraufhin legte der kaufmännische Leiter Ergebnisse aus dem Controlling offen. Die Kennzahlen, wie z. B. "Umsatz pro Mitarbeiter" oder "Ausbringungsmenge pro Arbeitsstunde" (und damit die Wertschöpfung), würden sich durch eine Neueinstellung deutlich verschlechtern, da die volle Auslastung eines neuen Mitarbeiters nicht gegeben sei. Dem Bauleiter konnte aufgezeigt werden, ab welchem zusätzlichen Arbeitsvolumen sich ein weiterer Mitarbeiter rechnet.
Durch diese Transparenz und Offenheit gegenüber den Mitarbeitern erreichte die Geschäftsleitung Verständnis für Zusammenhänge und damit Bindung und Loyalität zum Unternehmen.
Auch einem Bereichsleiter in einem Produktionsunternehmen konnte anhand von Kennzahlen verdeutlicht werden, dass eine volle Aus- lastung eines neuen Mitarbeiters nicht gegeben und Überstunden zurzeit noch günstiger seien. Zusätzlich konnte der Leiter des Verkaufs anhand seiner Prognosen darstellen, ab wann die erforderliche Menge abgesetzt werden kann und die Einstellung eines neuen Mitarbeiters rentabel werde.
Dieses Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen und das Ver- ständnis füreinander in den jeweiligen Verantwortungsbereichen führten dazu, dass der Produktionsleiter seinen Mitarbeitern mitteilen konnte, wie lange die Mehrarbeit von einer halben Stunde am Tag weiter geleistet werden müsse und ab wann mit einer Neueinstellung zu rechnen sei.